125 Jahre Bestattungshaus Wedemeier

Im Jahr 2017 konnten wir das 125-jährige Jubiläum unseres Familienbetriebs feiern.

Der "Harz Kurier" berichtete:

Ein Jubiläum der besonderen Art kann in diesem Jahr das Bestattungshaus Wedemeier in Osterode am Harz feiern. Das traditionsreiche Familienunternehmen besteht seit 125 Jahren.

Im Todesfall sind die Zurückbleibenden oftmals mit ihren Gefühlen allein. Denn die Frage nach dem „Warum“ des Sterbens kann wohl niemand beantworten. Jeder Mensch hängt am Leben und wünscht sich, mit den Menschen, die er liebt, immer vereint zu sein. Mit einem unerwarteten Todesfall umzugehen, ist daher besonders schwer. Die Zeit des Trauerns lässt sich jedoch so gestalten, dass die Angehörigen wieder zu sich selbst finden und allmählich in der Lage sind, wieder nach vorne zu sehen. In dieser Zeitspanne bietet das Bestattungshaus Wedemeier - nunmehr in vierter Generation geführt - hilfreiche Unterstützung an.

Am 1. Juni 1892 gründete Tischlermeister Robert Wedemeier (1863–1940) das Familienunternehmen. Wie viele andere Firmen, so hat sich auch das Bestattungshaus Wedemeier aus dem Tischlerhandwerk heraus entwickelt. Sargfertigung, Sarglieferung und dann Sargtransport waren die wesentlichen Aufgaben in den Anfängen. Ursprung des Bestattungswesens war demnach das Handwerk. Ein weiterer Ursprung liegt in der Versorgung und Bestattung der Verstorbenen, was früher überwiegend eine Aufgabe der Nachbarschaft oder einer sog. Totenfrau war. Noch heute werden zumindest im ländlichen Bereich einige Aufgaben, wie z. B. das Sargtragen, von Nachbarn oder Vereinen übernommen. Beerdigungsfirmen hatten hierbei zunächst ergänzende, dann mehr und mehr ersetzende Funktion.

Der Betrieb wuchs weiter und wurde in den folgenden Generationen 1940 an den Sohn, Tischlermeister Gustav Wedemeier (1888–1967), und später 1967 an dessen Sohn Reinhold Wedemeier (1927–2007) übergeben. Auch die Bestattungsdienstleistungen wurden über die Jahre erweitert.

Seit dem 1. Januar 1992 leitet Tischlermeister Hans-Gustav Wedemeier das Unternehmen in der vierten Generation. Dieser hatte zuvor die Techniker- und Meisterschule in Hildesheim besucht und erfolgreich abgeschlossen, erlernte danach den Beruf des Bestatters in Lüneburg und bestand im Jahr 1992 nach weiterer Fortbildung die Prüfung vor der Handwerkskammer Hannover zum Fachgeprüften Bestatter. Er führt bis zum heutigen Tage zahlreiche Umbau-, Renovierungs- und Verbesserungsmaßnahmen durch. Im Jahr 1993 wurde die Tischlerei geschlossen, seitdem ist das Unternehmen ausschließlich für Bestattungen zuständig.

Aktuell besteht das Team des Bestattungshauses Wedemeier aus vier Mitarbeitern sowie mehreren Aushilfskräften, die im Bedarfsfall persönlich und rund um die Uhr an der Seite der Hinterbliebenen stehen.  

Besonders wichtig ist dem Unternehmen der behutsame und feinfühlige Umgang mit den Verstorbenen, die fachgerecht versorgt und überführt werden. Dies wurde in jüngster Zeit durch zahlreiche Fortbildungen vertieft. Zum eigenen Selbstverständnis gehören auch Transparenz sowie eine individuelle und umfassende Beratung. "Wir sind uns darüber bewusst, dass wir mit unserem Beruf Verantwortung und Verpflichtung übernehmen", so Hans-Gustav Wedemeier.

Der Stammsitz des Bestattungshauses befindet sich seit Firmengründung im Zentrum von Osterode am Harz, Langer Krummer Bruch 19. In den Geschäftsräumen werden die Beratungsgespräche durchgeführt, im Ausstellungsbereich kann sich zudem über angebotene Produkte und Dienstleistungen informiert werden. Damit sich die Hinterbliebenen in Ruhe und mit viel Zeit von ihren Verstorbenen verabschieden können, wurden bereits vor einigen Jahren dafür besonders geeignete Räume eingerichtet. Hier kann gemeinsam gebetet, gesungen, geredet, oder in aller Stille Abschied genommen werden. Denn die letzten gemeinsamen Stunden sind ein wichtiger und kostbarer Zeitraum, die helfen können, das Geschehene zu verstehen und zu verarbeiten.

Geprägt wird das Unternehmen durch die starke Verbundenheit zur Region Osterode am Harz und Umgebung sowie zu deren Einwohnern. So entwickelte sich das Bestattungshaus Wedemeier mit der Zeit nicht nur als helfende Hand im Trauerfall. Insbesondere ist man mit der ganzen Person und allen erforderlichen Kompetenzen gefordert.

Bestatter haben heutzutage im Gespräch mit den Trauernden viele Einzelheiten abzuklären und dann umzusetzen. Das geht von der Auswahl des Friedhofs und der Organisation der Grabstelle, über die Information und Abstimmung mit den Geistlichen, von den notwendigen Behördengängen, dem Gestalten der Trauerbriefe und Anzeigen in den Zeitungen, bis hin zu allen Details der Bestattungszeremonie und der Betreuung der Trauerfeier. In manchen Fällen sind sehr aufwendige Überführungen aus dem Ausland oder ins Ausland zu organisieren. Hierzu bedarf es auch umfassender Kenntnisse in rechtlichen Fragen. Auch die vielfältigen und strengen Vorschriften hygienischer Versorgung Verstorbener sind dabei zu beachten. Es gehört hierfür auch dazu, sich genau mit den Riten und Gebräuchen verschiedener Religionen und Kulturen auszukennen. Durch die Bearbeitung aller Renten- und Versicherungsangelegenheiten werden die Hinterbliebenen weitestgehend entlastet. Die ebenfalls angebotene Bestattungsvorsorge bietet zudem die Möglichkeit, bereits zu Lebzeiten für Alles sorgen zu können und stellt sicher, dass alle Wünsche zur eigenen Bestattung später auch genau umgesetzt werden.

Von allen genannten und ungenannten Kompetenzen hat jedoch das Erfordernis nach einem großen Maß an Einfühlungsvermögen Vorrang. Es ist wohl ein Grunderfordernis für den Beruf des Bestatters. Einfühlungsvermögen umso mehr, da es immer mehr Menschen schwerfällt, in Religion und Glaube Rückhalt und Trost zu finden. So werden dem Bestatter, als oftmals erster Ansprechpartner im Trauerhaus, nicht selten auch seelsorgerische Qualitäten abverlangt. All das Genannte muss dann nicht nur nach und nach, sondern gewissermaßen gleichzeitig beherrscht werden, da immer nur wenige Tage Zeit bleiben.

Da jeder Mensch unterschiedlich ist, sollte so sicher auch sein Abschied gestaltet werden. Neben der traditionellen Bestattung sind in den letzten Jahren neue Bestattungsformen entstanden. So bietet das Bestattungshaus Wedemeier nicht nur Erd-, Feuer-, See- und Naturbestattungen an, sondern erfüllt auch Wünsche nach einer besonderen Erinnerung an Verstorbene.